Dienstag, 11. Juni 2013
Geschichten von Glück
how to save a life, 23:46h
Glück im Alltag
Wenn ich beim Zeitungsaustragen nachts den Mond und die Sterne sehe, den tiefblauen Himmel, und auf dem Rückweg die Sonne über der Isar aufgeht, Wasser und Himmel in allen Farben leuchten. Glück ist Begegnung. Ein Augenblick des Verstehens, eine Umarmung, ein Wort, ein Brief. Glück ist mein Atem. Gott auch innen fühlen, in der Stille. Glück ist einfach alltäglich notwendig!
S. Dorothea Pankow, München
Jesus - das wahre Glück
Vor unserem Haus fegte ich den Bürgersteig. Eine Frau und ein Mann kamen auf mich zu. Der Mann sprach zu mir. Er fragte mich, ob ich »glücklich« sei. Ich vermutete sofort, dass die beiden Jehovas Zeugen sind. Auf die Frage des Mannes antwortete ich: Jesus macht mich glücklich.
Am Buß- und Bettag habe ich an dem Abendmahlsgottesdienst als Lektor mitgewirkt. Ich erzählte über das Gespräch mit den »Jehovas Zeugen« einem befreundeten Dekan i. R. in der Sakristei, und er erwiderte dies: Das ist nur mit dem Heiligen Geist geschehen.
Heinrich Böttcher, Veitshöchheim
Engel auf dem Bergpfad
Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Erlebnis hatte, das mich Glück und tiefe Dankbarkeit empfinden ließ. Mein Mann war ganz plötzlich 63-jährig an einem Herzinfarkt gestorben. Diese Leere, diese Trostlosigkeit, nicht einmal weinen konnte ich.
Natürlich habe ich versucht, etwas zu unternehmen. Und so entschloss ich mich an einem schönen Sommertag zu einer Fahrt mit der Bergbahn auf einen der Gipfel am Alpenrand. Früher hatten mein Mann und ich viele Bergwanderungen unternommen. An all die früheren schönen Erlebnisse musste ich nun denken, als ich dort oben stand, und da überkam mich die Lust, so wie früher den Abstieg zu Fuß zu unternehmen.
Meine Bergstiefel waren alt, auch kein Rucksack mehr im Haus, stattdessen nur eine Umhängetasche, ganz abgesehen davon, dass ja auch ich älter geworden und inzwischen ungeübt und nicht mehr so trittsicher war. Auch wurde der Weg seit dem Bau der Bergbahn viel weniger als früher begangen.
Es kam, wie es kommen musste: An einer steilen Stelle, der Weg war hier auch noch etwas nach außen geneigt, ergriff mich panische Angst. Weit und breit kein Mensch, weil ja hier kaum noch jemand ging, wollte ich zuerst umkehren und wieder nach oben steigen. Aber auch dazu fehlte mir der Mut. Irgendwie an einen Baum geklammert stand ich da und wusste nicht was tun.
Da hörte ich von oben Schritte. Zwei Männer, dem Aussehen nach Vater und Sohn und offensichtlich berggewohnt und sicher, kamen mit schnellem Schritt an mir vorbei.
Und nun geschah das Überraschende: Sie hatten offensichtlich meine Situation erkannt und sich wohl kurz verständigt. Beide reduzierten ihr Tempo, und ohne ein Wort zu sagen gingen sie, ganz langsam, vor mir weiter. Immer wieder sich mit einem kurzen Blick vergewissernd, ob ich auch folgen konnte, geleiteten sie mich eine lange Strecke, bis der Weg ungefährlich geworden war. Dann aber fielen sie, genauso ohne irgendein Zeichen, auch ohne einen Vorwurf - mir war längst klar geworden, wie leichtsinnig ich mich verhalten hatte -, zurück in ihre vorherige zügige Gangart und waren schnell im Wald verschwunden.
Mir tut heute noch leid, dass ich nicht wenigstens ein »Danke!« hinter ihnen hergerufen habe, aber ich konnte keinen Ton herausbringen. »Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel.« Mir war, als ob es solche gewesen seien.
Später, als ich mich etwas erholt hatte, durchströmte mich ein unglaubliches Gefühl von Glück und Dankbarkeit. Und - und das war vielleicht das Beste - mir war klar geworden, dass ich noch mit allen Fasern am Leben hing. Mehr als 20 Jahre sind seitdem vergangen, und ich durfte noch viel Schönes erleben, wofür ich meinem Schöpfer von Herzen dankbar bin.
Ingrid Eckstein, Traunstein
Glücksgefühl pur
Die Geschichte scheint banal, und doch ist die Begebenheit ein neuer Impuls. Ich wiege zu viel, das weiß ich, aber es wird einfach nicht weniger. Das vergangene Jahr war stressig und der Griff zu ungesundem Essen zu oft. Ich weiß es und ärgere mich hinterher über mich.
Eine wunderschöne lange Hose, in Farbe und Schnitt einfach toll, bekam ich zu Weihnachten. Doch ich pass nicht rein, diese Größe hatte ich vor einem Jahr, schade. Schade ist gar kein Ausdruck! Da erwischte mich zusätzlich zu meinen Pfunden auch noch eine böse Erkältung, der Husten geht nicht zurück, die Nase läuft, ich fühle mich mies, appetitlos und schwach. Aber - o Wunder - die Hose passt, ich kann's nicht fassen - Glücksgefühl pur, und das ohne mein zutun.
Tilia Kändler, Karlsruhe
Ein großes Geschenk
Genau vor einem Jahr habe ich im Sonntagsblatt eine »Brieffreundschafts-Anzeige« gelesen. Ich war 38 Jahre verheiratet und bin seit vier Jahren Witwe. Da ich schwere Zeiten mit meinem Mann erlebt habe, wünschte ich mir noch mal ein »liebes männliches Wesen« als guten Freund und Wegbegleiter.
Ich ermutigte mich und schrieb auf die Annonce. Kurz darauf erhielt ich Post! - Wir schrieben und schreiben uns noch immer lange Briefe (altmodisch mit der Hand!), trafen uns, und langsam und behutsam entstand gegenseitige Liebe. Wir sind beide über siebzig Jahre alt und betrachten dieses Glück des Zusammentreffens als großes Geschenk, was wir sehr genießen. Beide glauben wir, dass wir von einem fürsorglichen Gott geführt worden sind.
Carmen A., Passau
http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2013_06_01_02.htm
Wenn ich beim Zeitungsaustragen nachts den Mond und die Sterne sehe, den tiefblauen Himmel, und auf dem Rückweg die Sonne über der Isar aufgeht, Wasser und Himmel in allen Farben leuchten. Glück ist Begegnung. Ein Augenblick des Verstehens, eine Umarmung, ein Wort, ein Brief. Glück ist mein Atem. Gott auch innen fühlen, in der Stille. Glück ist einfach alltäglich notwendig!
S. Dorothea Pankow, München
Jesus - das wahre Glück
Vor unserem Haus fegte ich den Bürgersteig. Eine Frau und ein Mann kamen auf mich zu. Der Mann sprach zu mir. Er fragte mich, ob ich »glücklich« sei. Ich vermutete sofort, dass die beiden Jehovas Zeugen sind. Auf die Frage des Mannes antwortete ich: Jesus macht mich glücklich.
Am Buß- und Bettag habe ich an dem Abendmahlsgottesdienst als Lektor mitgewirkt. Ich erzählte über das Gespräch mit den »Jehovas Zeugen« einem befreundeten Dekan i. R. in der Sakristei, und er erwiderte dies: Das ist nur mit dem Heiligen Geist geschehen.
Heinrich Böttcher, Veitshöchheim
Engel auf dem Bergpfad
Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Erlebnis hatte, das mich Glück und tiefe Dankbarkeit empfinden ließ. Mein Mann war ganz plötzlich 63-jährig an einem Herzinfarkt gestorben. Diese Leere, diese Trostlosigkeit, nicht einmal weinen konnte ich.
Natürlich habe ich versucht, etwas zu unternehmen. Und so entschloss ich mich an einem schönen Sommertag zu einer Fahrt mit der Bergbahn auf einen der Gipfel am Alpenrand. Früher hatten mein Mann und ich viele Bergwanderungen unternommen. An all die früheren schönen Erlebnisse musste ich nun denken, als ich dort oben stand, und da überkam mich die Lust, so wie früher den Abstieg zu Fuß zu unternehmen.
Meine Bergstiefel waren alt, auch kein Rucksack mehr im Haus, stattdessen nur eine Umhängetasche, ganz abgesehen davon, dass ja auch ich älter geworden und inzwischen ungeübt und nicht mehr so trittsicher war. Auch wurde der Weg seit dem Bau der Bergbahn viel weniger als früher begangen.
Es kam, wie es kommen musste: An einer steilen Stelle, der Weg war hier auch noch etwas nach außen geneigt, ergriff mich panische Angst. Weit und breit kein Mensch, weil ja hier kaum noch jemand ging, wollte ich zuerst umkehren und wieder nach oben steigen. Aber auch dazu fehlte mir der Mut. Irgendwie an einen Baum geklammert stand ich da und wusste nicht was tun.
Da hörte ich von oben Schritte. Zwei Männer, dem Aussehen nach Vater und Sohn und offensichtlich berggewohnt und sicher, kamen mit schnellem Schritt an mir vorbei.
Und nun geschah das Überraschende: Sie hatten offensichtlich meine Situation erkannt und sich wohl kurz verständigt. Beide reduzierten ihr Tempo, und ohne ein Wort zu sagen gingen sie, ganz langsam, vor mir weiter. Immer wieder sich mit einem kurzen Blick vergewissernd, ob ich auch folgen konnte, geleiteten sie mich eine lange Strecke, bis der Weg ungefährlich geworden war. Dann aber fielen sie, genauso ohne irgendein Zeichen, auch ohne einen Vorwurf - mir war längst klar geworden, wie leichtsinnig ich mich verhalten hatte -, zurück in ihre vorherige zügige Gangart und waren schnell im Wald verschwunden.
Mir tut heute noch leid, dass ich nicht wenigstens ein »Danke!« hinter ihnen hergerufen habe, aber ich konnte keinen Ton herausbringen. »Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel.« Mir war, als ob es solche gewesen seien.
Später, als ich mich etwas erholt hatte, durchströmte mich ein unglaubliches Gefühl von Glück und Dankbarkeit. Und - und das war vielleicht das Beste - mir war klar geworden, dass ich noch mit allen Fasern am Leben hing. Mehr als 20 Jahre sind seitdem vergangen, und ich durfte noch viel Schönes erleben, wofür ich meinem Schöpfer von Herzen dankbar bin.
Ingrid Eckstein, Traunstein
Glücksgefühl pur
Die Geschichte scheint banal, und doch ist die Begebenheit ein neuer Impuls. Ich wiege zu viel, das weiß ich, aber es wird einfach nicht weniger. Das vergangene Jahr war stressig und der Griff zu ungesundem Essen zu oft. Ich weiß es und ärgere mich hinterher über mich.
Eine wunderschöne lange Hose, in Farbe und Schnitt einfach toll, bekam ich zu Weihnachten. Doch ich pass nicht rein, diese Größe hatte ich vor einem Jahr, schade. Schade ist gar kein Ausdruck! Da erwischte mich zusätzlich zu meinen Pfunden auch noch eine böse Erkältung, der Husten geht nicht zurück, die Nase läuft, ich fühle mich mies, appetitlos und schwach. Aber - o Wunder - die Hose passt, ich kann's nicht fassen - Glücksgefühl pur, und das ohne mein zutun.
Tilia Kändler, Karlsruhe
Ein großes Geschenk
Genau vor einem Jahr habe ich im Sonntagsblatt eine »Brieffreundschafts-Anzeige« gelesen. Ich war 38 Jahre verheiratet und bin seit vier Jahren Witwe. Da ich schwere Zeiten mit meinem Mann erlebt habe, wünschte ich mir noch mal ein »liebes männliches Wesen« als guten Freund und Wegbegleiter.
Ich ermutigte mich und schrieb auf die Annonce. Kurz darauf erhielt ich Post! - Wir schrieben und schreiben uns noch immer lange Briefe (altmodisch mit der Hand!), trafen uns, und langsam und behutsam entstand gegenseitige Liebe. Wir sind beide über siebzig Jahre alt und betrachten dieses Glück des Zusammentreffens als großes Geschenk, was wir sehr genießen. Beide glauben wir, dass wir von einem fürsorglichen Gott geführt worden sind.
Carmen A., Passau
http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2013_06_01_02.htm
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